Selbstfürsorge = ich sorge für mich selbst!
Selbstfürsorge nach einem Herzinfarkt ist essenziell, um deine aktuelle Gesundheit möglichst gut zu erhalten.
Der nächste logische Schritt ist dann, deine Gesundheit weiter zu verbessern.
Auf diesem Weg hilft dir eine gute Selbstfürsorge. Und sie dient dazu, dein Leben auf längere Sicht auf emotionaler Basis wieder unbeschwert und glücklich - also ohne die Angst vor einem weiteren Herzinfarkt - führen zu können.
Folgendes Zitat beschreibt wunderbar, warum Fürsorge bei uns selbst anfängt und dass wir uns dieses "Ich zuerst" auch durchaus erlauben sollten:
"Sei wie eine Brunnenschale, die zuerst das Wasser in sich sammelt und es dann überfliessend weitergibt"
Was ist Selbstfürsorge?
Auf den kleinsten Nenner gebracht bedeutet Selbstfürsorge:
Ich tue all das, was mir guttut und unterlasse alles, was mir schadet.
Dafür muss ich wissen, was mir guttut und dafür muss ich wissen, was mir schadet.
All dies ist ein Prozess, der sich im Laufe der Zeit verändern kann. Was mir heute guttut, kann sich morgen möglicherweise schon wieder verändert haben.
Was ist dabei besonders wichtig?
- Eine gute und achtsame Selbstwahrnehmung. Beobachte dich selbst ganz genau und lerne, die Zeichen und die Sprache deines Körpers zu verstehen und auf ihn zu hören.
- Passe dann deine Verhaltensweisen und deine Gewohnheiten bei Veränderungen, die sich in deinem Alltag ergeben, laufend an die neuen Gegebenheiten an, damit du weiterhin gut für dich sorgen kannst.
Wie genau erreiche ich Selbstfürsorge?
Ich betrachte gute Selbstfürsorge auf zwei Ebenen - der körperlichen und der seelisch-geistigen Ebene.
Beide Bereiche sind wichtig und können aus meiner Sicht gar nicht wirklich getrennt voneinander betrachtet werden. Manche Rituale der Selbstfürsorge decken alle Bereiche - also Körper-Geist-Seele - gleichzeitig ab, so z. B. ein Spaziergang in der Natur.
Denn wie sagte schon der römische Dichter Juvenal:
"Mens sana in corpore sano" also "In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist".
Im Folgenden findest du essenzielle Gewohnheiten der Selbstfürsorge, auf die du möglichst mit alltäglicher Routine achten solltest - ganz im Sinne von:
- Ich tue etwas, das meinem Körper guttut.
- Ich tue etwas, das meiner Seele guttut.
- Ich tue etwas, das meinem Geist guttut.
- Ich pflege meine sozialen Kontakte.
Selbstfürsorge-Tipps für deinen Körper
ernähre dich gesund
Achte auf ausgewogene und gesunde Ernährung, die sich gut in deinen Alltag integrieren und umsetzen lässt.
Koche möglichst selbst und verwende dabei in großem Maße naturbelassene Lebensmittel.
Kaufe diese am besten regional und saisonal ein.
Mit diesen Grundpfeilern hast du schon sehr viel für deine ausgewogene Ernährung getan.
Weniger ist hier deutlich mehr.
Ein Spiegelei mit Salat ist z. B. auch schon eine komplette Abendmahlzeit und wirklich schnell und ohne viel Aufwand zubereitet.
Es muss nicht immer High Class sein.
Wichtig ist, dass die Nahrung deinen Körper nährt - also mit Nährstoffen versorgt - und nicht, dass du einfach etwas isst!
Trinke gut und ausreichend
Achte darauf, über den Tag verteilt gut zu trinken.
Also in ausreichender Menge (mindestens 1,5 bis 2 Liter) und das Richtige, wie zum Beispiel Wasser - gerne auch aufgepimpt mit Zitrone, Minze, Himbeeren, etc. - oder Kräutertee. Aber keine zuckerhaltigen Limonaden, etc.!
Achte auf deinen Schlaf
Sorge für einen möglichst guten Schlaf, indem du einen guten Schlafrhythmus für dich findest.
D. h. finde mal für dich heraus, wie viel Schlaf du brauchst, um dich wirklich ausgeschlafen zu fühlen und stelle fest, um welche Uhrzeit du am besten ins Bett gehen solltest, um morgens wieder gut aus den Federn zu kommen.
Es gibt viele gute Hinweise zum Thema Schlafhygiene, z. B. auf den Seiten der Mediclin oder der Barmer.
Bewege dich täglich
Baue tägliche Bewegung oder auch Alltagsbewegung in dein Leben ein.
Dabei muss es nicht immer der Powersport sein.
Ein täglicher Spaziergang reicht zum Beispiel schon.
Wichtig ist die Regelmäßigkeit.
Oder die immer wieder gehörten Tipps für Alltagsbewegung - Treppe statt Aufzug, Fahrrad statt Auto, eine Station früher aus dem Bus, Bahn, etc. aussteigen und die restliche Strecke zu Fuß gehen, usw.
Auch hierzu gibt es hilfreiche Informationen im Netz.
Genieße die Natur
Toll ist es natürlich, wenn du Bewegung mit einem Naturerlebnis verbinden kannst.
Ein wunderschöner Waldspaziergang versorgt dich sowohl mit Bewegung und frischer Luft. Und nebenbei können sich deine Sinne gleichzeitig an der Natur - wie zum Beispiel im Frühling an dem wunderbaren Duft der Blüten, dem Vogelgezwitscher, den schönen Farben und der lauen Temperatur erfreuen.
Mit Bewegung in der Natur schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.
Gönne dir Pausen und Entspannung
Ganz wichtig ist es auch für ausreichend Pausen und Entspannung im Alltag zu sorgen.
Versuche eine gewisse Zeit konzentriert an einer Sache zu arbeiten und gönne dir anschließend aber auch eine bewusste Pause, in der du z. B. deinen Schreibtisch oder deinen Arbeitsplatz verlässt, um mal kurz Luft zu schnappen, dich zu dehnen und zu strecken, oder um wieder ein großes Glas Wasser zu trinken.
Ich empfehle in diesem Zusammenhang auch gerne die Pomodoro-Technik.
Sie hilft mir, konzentriert an einer Sache dranzubleiben, erinnert mich gleichzeitig aber auch an die notwendigen Pausen.
Probier's doch einfach mal aus.
Auch Pausen kann man auch ganz wunderbar mit leichter Bewegung verbinden, z. B. einer Übung aus dem Yoga oder dem Qi-Gong.
Das bringt sofort neue Energie.
Selbstfürsorge-Tipps für deinen Geist und deine Seele
Meditiere
Der absolut wichtigste Tipp meinerseits ist an dieser Stelle:
Meditiere - und zwar möglichst regelmäßig.
Am besten 2 x täglich ca. 20 Minuten.
Es gibt hierzu - sinngemäss - so einen schönen Spruch:
"Meditiere mindestens 1 Stunde täglich. Wenn du keine Zeit dafür findest, dann meditiere mindestens 2 Stunden!"
Und es ist so wahr!
Die Meditation gibt dir Kraft, Effizienz, Fokus und Power.
Das bedeutet, dass dich die tägliche investierte Zeit in - regelmäßige - Meditation unterm Strich deutlich weiter bringt als das Hetzen durch den Tag und das Abarbeiten unerledigter Aufgaben.
Bilde deinen Geist
Nähre deinen Geist und lese und lerne!
Nicht umsonst sagt man "Lesen bildet!"
Lesen bildet deinen Geist, erweitert deinen Horizont und beflügelt deine Fantasie.
Lesen ist Abenteuer im Kopf.
Lesen bringt dich weiter - in jeder Hinsicht.
Höre Musik
Bade in Musik!
Musik ist Seelensprache!
Nichts kann für mich Stimmungen so gut ausdrücken, wie Musik.
Musik belebt, Musik inspiriert, Musik tröstet, Musik bestärkt, Musik macht glücklich, Musik macht traurig.
Für mich darf es auch gerne klassische Musik sein. Ich habe eine Playlist an Musikstücken, die ich immer wieder gerne hören, weil sie mir Kraft geben. Sie ist lang und es kommen immer wieder neue Stücke hinzu!
Werde kreativ
Fordere und fördere deine Kreativität!
Handarbeiten, basteln, werken, stricken, malen, zeichnen, sketchnoten, filzen, quilten, häkeln, sticken, puzzeln, Mandala, Origami, ....
Alles Tätigkeiten, die kreativ sind und bei denen am Ende ein sichtbares Ergebnis entsteht.
Das Gefühl, etwas unter der eigenen Hände Arbeit entstehen zu lassen, ist so unglaublich befriedigend.
Such dir etwas, das dich persönlich anspricht!
Ich wollte früher immer Restauratorin oder Stuckateurin werden. Ich wünsche mir heute manchmal noch, diesen Weg gegangen zu sein.
Hol dir Inspiration
Ich suche, beziehungsweise eigentlich finde ich immer und überall neue Impulse und Inspiration.
Ich finde mehr davon als ich dann tatsächlich umsetzen kann.
Aber immer neue Ideen von außen zu bekommen, lässt dich selbst kreativer werden. Im Denken und Handeln.
Kreativität bildet neue Synapsen im Gehirn - kann ja keinesfalls schaden!
Carpe Diem
Genieße den Moment!
Bleib bei allem, was du tust, immer in diesem gegenwärtigen Moment und im Jetzt und lenke dich nicht mit zig anderen Kleinigkeiten nebenbei ab.
Ansonsten wird dir nichts richtig gelingen.
Ich weiß, wovon ich spreche, glaub' mir!
Mache eine Sache zu ihrer Zeit und mach sie mit vollem Bewusstsein.
Wie du siehst, bin ich absolut KEIN Fan von Multi-Tasking.
Und daran erinnere ich mich immer wieder selbst, wenn ich das Gefühl habe, mich wieder im und vom Außen hetzen oder ablenken zu lassen.
Über dem Schreibtisch eines ehemaligen Chefs von mir hing der Spruch:
"Die Ruhe gehört zur Arbeit, wie das Lid zum Auge!".
Er hatte uns immer wieder gepredigt, uns auf eine Sache voll zu konzentrieren.
Und er hatte recht damit!
Übe dich in Dankbarkeit
Dankbarkeit ist ebenfalls ein großes Thema der Selbstfürsorge.
Diesem wichtigen Thema habe ich einen eigenen Blogartikel gewidmet, den du den ich dir sehr empfehlen möchte.
Denn Dankbarkeit hat die Fähigkeit, deine Sichtweise auf das Leben zu verändern.
Achte auf deine Gedanken und deine Sprache
Last but not least: Achte auf deine Gedanken und deine Worte!
Und das geht weit über positives Denken und Affirmationen hinaus.
Lenke deine Gedanken in die Richtung, in die du dich entwickeln willst.
Denke dich also gesund, anstatt dich krank zu fühlen!
Wie soll ich das bloß alles in meinen Alltag integrieren?
Für deine Selbstfürsorge ist es wichtig, dass du dir bewusst Zeit dafür einplanst.
Daran führt kein Weg vorbei.
Denn sonst fallen deine besten Vorsätze im Alltag leicht hintenüber und werden vergessen.
Deswegen ist gleich morgens ein guter Zeitpunkt, um mit einer bewussten Intention und Ausrichtung in den Tag zu starten.
Steh' morgens ein paar Minuten früher auf und überlege dir gezielt, was du dir für diesen Tag vornimmst und was du für dich erreichen willst.
Diese morgendliche Ausrichtung wird sich doppelt bezahlt machen und dir dafür einen fokussierten Tag und einen wohlverdienten Feierabend bescheren.
Du wirst dich abends freuen, was du alles geschafft hast!
Ich habe dir dazu den ausführlichen Onlinekurs Mindful Morning Flow im E-Book-Format (inkl. Videos & Audios) erstellt.
Dort findest du viele hilfreiche, Tipps, Informationen, Videos und Übungen, wie du dich morgens schon bewusst auf einen achtsamen und erfolgreichen Tag ausrichten kannst.
Wie sieht meine persönliche, tägliche Praxis der Selbstfürsorge aus?
Das waren meine ganz praktischen Tipps für dich zum Thema Selbstfürsorge und mein persönlicher Blick darauf, was für mich primär zu Selbstfürsorge zählt.
Wie schon geschrieben, ist Selbstfürsorge nach einem Herzinfarkt essenziell für unsere weitere Gesundheit und unser Leben in Glück und Zuversicht.
Sowohl auf körperlicher als auch auf geistiger Ebene.
Mein persönliches, minimales Programm an Selbstfürsorge, das ich täglich praktiziere, sieht so aus:
Ich pflege eine ritualisierte Morgenroutine und nehme mir entsprechend Zeit dafür.
Hierzu ist ein eigener Blogartikel in Planung, den ich dann hier verlinken werde, sobald er fertig ist. Stay tuned!
Ich selbst versuche, die tägliche Meditation konsequent einzuhalten. Sie bringt mich am besten zu mir selbst und hat viele positive Auswirkungen auf die meisten meiner Lebensbereiche. Wenn es einmal wirklich nicht klappen sollte, knüpfe ich so schnell wie möglich wieder daran an.
Ich achte auf meine Ernährung und koche möglich täglich selbst.
Ich esse nur noch zwei Mahlzeiten pro Tag in einem Zeitraum von 8 Stunden. Das tut mir gut und entstresst die Zubereitung der Mahlzeiten für mich enorm.
Mittags esse ich ein Müsli oder mache mir Poridge.
Abends gibt es dann eine selbstgekochte, warme Mahlzeit.
Auch bei mir ist das Thema der Selbstfürsorge ein ständiger Prozess.
Ich lasse los, was ich nicht mehr brauche und hole mir neu ins Leben, was ich für den Moment für förderlich halte.
Im Sommer sind andere Fürsorgethemen wichtiger als im Winter.
In arbeitsreichen Phasen schaffe ich oft weniger Selbstfürsorge als in ruhigeren Phasen.
Dabei wäre mehr Selbstfürsorge gerade in anstrengenden Phasen oft wichtiger als zu den Zeiten, in denen es uns sowieso gut geht.
Auch wenn es mal nicht so gut funktioniert - wichtig ist dranbleiben und immer wieder den Fokus neu darauf ausrichten!
Selbstfürsorge - mein Plädoyer!
Selbstfürsorge bedeutet für mich primär die Fähigkeit, bewusst und achtsam in sich selbst hineinzuhorchen.
Dann erkennen und lernen wir mit der Zeit, was Körper-Seele-Geist uns sagen wollen. Und diese ganzheitliche Verbindung zu uns selbst, also unsere Körperweisheit, unserer innerer Arzt, ist unser bester Ratgeber für dauerhafte und gute Gesundheit.
Learning by Doing lautet die Devise.
Selbstfürsorge ist wichtig - an erster Stelle für dich selbst und als positive Folge für dein ganzes Umfeld.
Wenn du dir das klarmachst, dann fühlt es sich auch nicht mehr egoistisch an.
Geht es dir gut, kannst du auch für andere gut da sein.
Dein Glück und deine Gesundheit wirkt sich auf dein gesamtes Umfeld aus!
Für mich bedeutet Selbstfürsorge eine stete Herausforderung - ja!
Sie bedeutet vor allem aber auch persönliches Wachstum und Glück - JA!
SelbstfFÜRsorge ist - wie eine Art Versicherung - also auch SelbstVORsorge!
Und du?
Wie geht es dir damit?
Wie steht es um deine Selbstfürsorge?
Erlaubst du dir überhaupt ausreichend Selbstfürsorge?
Wenn du das Gefühl hast, du brauchst Unterstützung, um deinen Weg zu finden, melde dich gerne per E-Mail über das Kontaktformular oder vereinbare direkt ein unverbindliches Gespräch mit mir.
Ich freue mich jedenfalls, mit dir in Verbindung zu kommen.
Herz-lich.
Birgit Nora Schäfer
Liebe Birgit, danke für diesen Artikel. Selbstfürsorge ist so wichtig, wenn nicht das Wichtigste überhaupt, dass wir für uns selbst zu können und auch machen sollten. Wer, wenn nicht wir? Es ist sehr schade, dass dies in der Gesellschaft nicht etabliert wird. Umso besser, mit gutem Beispiel ein Vorbild sein. Ich versuche das auch. Bleib gesund und herzliche Grüße, Birgit
Liebe Birgit, vielen Dank für deinen wertschätzenden Kommentar. Wie gut und schön, dass du das Thema Selbstfürsorge auch für dich erkannt und in deinem Leben etabliert hast. Genau wie du sagst, ist es wichtig, mit gutem Beispiel voranzugehen. Auch für dich alles Liebe und Gute! 🧡-lichen Gruß von Birgit zu Birgit 😊