Resilienz und Embodiment – wesentliche Faktoren, um auch in stürmischen Zeiten dein volles Potenzial zu entfalten!

Birgit Nora SchaeferEmbodiment | am 09/05/2023  | überarbeitet am 09/05/2023 | Min. Lesezeit | 2 Kommentare

„Wie entscheidend ist Resilienz in diesen stürmischen Zeiten?

Um diese Frage geht es in der Blogparade von CleverMemo, Coaching-Sofware. Ich freue mich sehr, dass ich eingeladen bin, mit meinem Blog mitzudiskutieren. In diesem Beitrag teile ich meine Sicht auf dieses spannende Thema im Hinblick auf meine Themenschwerpunkte Embodiment und Potenzialentfaltung. Außerdem bin ich schon sehr gespannt auf viele neue Aspekte in den weiteren Beiträgen zu dieser Blogparade.


Gerade in den letzten 2 bis 3 Jahren großer, globaler Herausforderungen wurden die Begriffe Resilienz  und Embodiment teilweise schon inflationär verwendet. Überall liest und hört man, wie wichtig es ist, über eine gute Resilienz zu verfügen beziehungsweise, die eigene Resilienz zu stärken. Embodiment ist das Schlüsselwort, wenn es darum geht, Körper und Geist miteinander zu verbinden und in Einklang zu bringen.

Wer über Resilienz verfügt, kann sich besser an willkürliche Ereignisse im Außen anpassen und wird sich schneller wieder von Rückschlägen erholen. Wem es darüber hinaus gelingt, sich selbst zu verkörpern, also ein gutes Körpergefühl und eine gute Verbindung zu sich selbst zu leben, den nehmen wir als authentisch und erfolgreich wahr.

Resilienz und Embodiment sind also - besonders im Zusammenspiel - zwei Schlüsselfähigkeiten für ein gelingendes, glückliches und ausgeglichenes Leben.

In diesem Artikel möchte ich mich genauer mit dem Zusammenspiel von Resilienz und Embodiment beschäftigen und wie uns diese beiden Konzepte dabei helfen können, unser volles Potenzial zu entfalten.


Was ist Resilienz?

Resilienz bedeutet, auf Deutsch psychische Widerstandskraft, ist eine grundlegende Fähigkeit, die uns dabei hilft, Herausforderungen im Leben erfolgreich zu meistern, im besten Fall sogar gestärkt daraus hervorzugehen und das Leben grundsätzlich optimistisch zu sehen.

Resilienz heißt, auf mentaler, emotionaler, sozialer, spiritueller und physischer Ebene ausgeglichen zu sein und seine Kräfte bestmöglich zu bündeln.

Was bedeutet Resilienz im Einzelnen?

Resiliente Menschen können sich leichter an unvorhergesehene Veränderungen anpassen und sich besser von Rückschlägen erholen. Wer resilient ist, kann sich selbst immer wieder motivieren weiterzumachen, auch wenn es manchmal schwerfällt. Ein resilienter Mensch findet eigene Lösungen, um mit den Herausforderungen oder Schwierigkeiten des Lebens umzugehen und stellt sich  immer wieder gut auf neue Situationen ein.

In dem Artikel "Die 7 Säulen der Resilienz" findest du weiterführende Informationen zum Thema.

Die Fähigkeit zur Resilienz wird von vielen Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel dem Umfeld, in dem man lebt und aufgewachsen ist, sowie den Erfahrungen, die wir im Leben noch machen oder schon gemacht haben. Natürlich spielen unsere persönlichen Eigenschaften und Charakterzüge ebenfalls eine wesentliche Rolle - ob ich also zum Beispiel eher ein kämpferisches oder aber ein zurückhaltendes Wesen habe.

Allerdings kann die Fähigkeit der Resilienz - und das ist die gute Nachricht - erlernt und trainiert werden.


Was ist Embodiment?

Embodiment bedeutet übersetzt "Verkörperung". Das Konzept des Embodiment beschreibt die Wechselwirkung von Körper und Geist.

Oft wird Embodiment mit „Mens sana in corpore sano“, also „Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“ in Verbindung gebracht. Dieses lateinische Zitat trifft das Thema Embodiment auch ziemlich gut, denn einerseits können wir mit unserem Geist unsere körperliche Gesundheit beeinflussen, andererseits fordert unser körperlicher Zustand auch immer den Geist und unsere Psyche heraus.

Unser Körper spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Resilienz. Eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und genügend Schlaf können dazu beitragen, dass wir uns besser fühlen und besser mit Stress umgehen können. Wenn wir uns gesund fühlen, sind wir in der Lage, schwierige Situationen besser zu bewältigen.

Die Hauptakteure beim Embodiment sind unser Gehirn und unser Nervensystem. Denn beide spielen eine wesentliche Rolle bei der Art und Weise, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen und verstehen.

Was bedeutet Embodiment im Einzelnen?

Für die ganzheitliche Betrachtung unserer Gesundheit sind Körper und Geist also immer im Wechselspiel und im Zusammenklang zu betrachten. Befinden sich beide im Gleichgewicht zueinander, empfinden wir dies als Verkörperung unseres Selbst. Das heißt, wir befinden uns in einem geistig-körperlich ausgeglichenen Zustand, den wir in Folge als sehr angenehm und stimmig wahrnehmen. Daraus resultiert die Sichtweise, dass unser Körper mit seiner Körperweisheit / Körperintelligenz als unser "Innerer Arzt" fungiert und wir unbedingt achtsam für seine Zeichen sein sollten!

Denn einerseits beeinflusst unser Denken unsere Körperwahrnehmung und andererseits steuert unser Körpergefühl - auf unbewusster Ebene - unsere Gedanken, Emotionen und Handlungen. Über Embodiment können wir unsere Wahrnehmung und unser Verhalten verändern.

Je bewusster ich meiner Gedanken bin, diese gut formuliere und in zielgerichtete Handlungen umsetze, desto besser gelingt es mir, auf willentlicher Ebene meine Körperwahrnehmung und mein Körpergefühl in positiver Weise zu beeinflussen.  Dadurch fühle ich mich generell gesünder und leistungsfähiger. Meine Gedanken und Handlungen stimmen mit meinem Körpergefühl überein. Ich fühle mich verkörpert.

Da es sich bei Embodiment um die Wechselwirkung zwischen Körper und Geist handelt, funktioniert dieses Schema natürlich auch auf umgekehrte Art und Weise.

Körperhaltung, Atmung und Bewegung können unser Wohlbefinden und unsere Stimmung beeinflussen. Wenn ich also gut auf meinen Körper und meine Gesundheit achte, mich gut ernähre und ausreichend bewege, leiste ich schon einen wesentlichen Beitrag, um Prozesse im Körper anzustoßen, die mich in meiner Ganzheit gesund und glücklich sein lassen.


Wie hängen Resilienz und Embodiment zusammen?

Der wesentliche Zusammenhang besteht darin, sich durch bestimmte Verhaltensweisen Resilienz in einer Art und Weise anzutrainieren, dass sie untrennbarer und selbstverständlicher Bestandteil unseres Körpers wird und wir Resilienz verkörpern.

Persönliche Voraussetzungen für Resilienz und Embodiment

(Er-)Kenne dich selbst

Um Resilienz aufzubauen, ist es wichtig, dich selbst und deine Verhaltensweisen zu erkennen und so immer besser zu verstehen, wie du auf Herausforderungen reagierst.

Übernimm die Verantwortung

Indem du die Verantwortung für dein Leben übernimmst und bewusste, eigenverantwortliche Entscheidungen triffst, baust du ein wachsendes Gefühl der Selbstwirksamkeit auf und dein Selbstvertrauen wird dadurch ebenfalls immer besser.

Pflege dein soziales Umfeld

Ein gutes soziales Umfeld, Menschen, mit denen du dich verbunden fühlst und die in schwierigen Situationen an deiner Seite sind, können dir helfen, Belastungen besser zu bewältigen.

Denke positiv

Eine positive Grundhaltung und eine optimistische Einstellung können dazu beitragen, Herausforderungen als Chancen und nicht als Bedrohungen zu sehen und aus dieser Haltung heraus nach Lösungen zu suchen.

Übe dich in Achtsamkeit

Meditation, Atemübungen und bewusste Bewegungserfahrung, wie z. B. mit Feldenkrais, Qi Gong oder Yoga, können helfen, den Geist zu beruhigen und deine emotionale Stabilität zu verbessern.

Wie kann ich durch Embodiment meine Resilienz fördern?

Es gibt verschiedene Methoden, um durch Embodiment mehr Resilienz zu entwickeln. Bei all diesen Methoden geht es um Körperorientierung und Körperwahrnehmung. Grundsätzlich sind dies Methoden, die uns in Verbindung zu unserem Körper bringen und die unsere Wahrnehmung für Empfindungen und Gefühle stärken.

Besonders empfehlen möchte ich an dieser Stelle die Feldenkrais-Methode von Dr. Moshé Feldenkrais, dich ich selbst praktiziere. Dabei handelt es sich um eine sehr bewusste und ganzheitliche Bewegungsform, die uns unseren Körper auf neue und ganzheitliche Art und Weise erfahren und wahrnehmen lässt und unsere Körperstrukturen wie Skelett und Nervensystem neu ordnet und wieder möglichst nahe an ihre ursprüngliche Funktion heranführt.

Weitere bewährte Embodiment-Techniken sind zum Beispiel auch Yoga oder Qi Gong. Auch die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, bei der wir verschiedene Muskelgruppen gezielt anspannen und wieder entspannen, kann uns helfen, unseren Körper bewusster wahrzunehmen und gleichzeitig Stress abzubauen.

Wie lassen sich Resilienz und Embodiment miteinander verbinden?

Indem du, als einfaches Beispiel, eine stärkende, aufrechte Körperhaltung einnimmst, beide Beine dabei gedanklich fest mit dem Boden verankerst und deine Verbindung mit dem Untergrund spürst und gleichzeitig tief und bewusst einatmest. Diese Haltung kann dazu beitragen, dass du dich schnell selbstbewusster und resilienter fühlst.

Wie kann ich meine Resilienz durch Embodiment stärken?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du beides in deinen Alltag einbinden kannst. Hier sind einige Beispiele:

Atemübungen

Eine einfache, aber sehr effiziente Möglichkeit, Resilienz durch Embodiment zu stärken, ist es, regelmäßig Atemübungen durchzuführen. Unser Atem ist die einzige Körperfunktion, die wir bewusst steuern können. Außerdem wird unser Atem vielfach unterschätzt. Unser Atem ist Lebenselixier. Wir kommen mit dem ersten Atemzug auf die Welt und verlassen sie wieder mit einem letzten Atemzug.

Es lohnt sich also, unserem Atem die Aufmerksamkeit zu schenken, die er verdient. Eine tiefe und bewusste Atmung kann dabei helfen, Stress abzubauen und das  Körpergefühl zu verbessern.

Sehr gut trainieren lässt sich unser Atem in Verbindung mit einer weiteren Möglichkeit des Embodiment, der Meditation.

Meditation

Unser Alltag ist von Ablenkungen, Lärm, Verschmutzung und Überforderung überflutet.

Sich regelmäßig und bewusst aus dieser Reizüberflutung auszuklinken und die Stille zu praktizieren, hilft uns dabei, uns auf uns selbst zu konzentrieren, in uns hineinzuhören und die Welt für eine kurze Zeit am Tag auf das Wesentliche zu reduzieren. Tiefe Stille bringt neuen Fokus, Stärkung und heilsame Erfahrungen mit uns selbst.

Körperhaltung

Eine aufrechte und selbstbewusste Körperhaltung kann dazu beitragen, dass wir uns sicherer und resilienter fühlen. Achte während des Tages, zum Beispiel in Verbindung mit der Meditation, bewusst auf deine Körperhaltung und nimm wahr, wie sie dich in deiner Wahrnehmung beeinflusst.

Achtsamkeit

Setze dir am besten gleich morgens nach dem Aufstehen die Intention, dich selbst achtsam durch den Tag zu begleiten. Das bedeutet, dass du auf dich achtest, sobald sich dein Körper oder auch dein Geist besonders deutlich und wahrnehmbar in deinem Alltag Gehör verschaffen will. Halte einen Moment inne, nimm wahr, was sich gerade zeigt und stelle dir die richtigen Fragen. Was genau nehme ich wahr? Was will mir diese Wahrnehmung zeigen? Was kann ich jetzt gerade tun, um die Wahrnehmung zu würdigen und möglichst unmittelbar eine entsprechende Handlung daraus abzuleiten?

Körperliche Bewegung

Regelmäßige körperliche Bewegung ist für unsere Gesundheit und damit unsere Resilienz unabdingbar. Hier schließt sich wieder der Kreis zu „Mens sana in corpore sano“.

STRESSMANAGEMENT

Stressmanagement per se ist selbstverständlich ebenfalls ein wichtiges und probates Werkzeug, um deine Resilienz zu stärken. Dazu solltest du wissen, wie du nach akuten Stressmomenten dein Nervensystem wieder bestmöglich regulieren kannst, um den Stress wieder abzubauen. Denn wenn wir unseren Stress nicht regelmäßig kompensieren, baut er sich nach und nach in unserem System auf, wird zu chronischem Stress, der letztendlich in Krankheit enden kann.

Lies hierzu ebenfalls diese weiterführenden 13 Tipps und Übungen, um deine Resilienz zu stärken und zu trainieren.


Was ist Potenzialentfaltung?

Aus persönlichem Interesse

Wir Menschen wollen glücklich sein. So einfach ist das! Doch wie oft begegnen wir auf dem Weg zu diesem Wunsch Hindernissen und Stolpersteinen, die uns anscheinend daran hindern wollen.

Um diese Stolpersteine und Hindernisse aus dem Weg zu räumen, benötigen wir Resilienz.

Das menschliche Streben zielt darauf ab, dass wir unser volles Potenzial entfalten können. Wir wollen das leben, was wir können und lieben. Womit wir uns wohlfühlen. Denn nur dann fühlen wir uns wahrhaftig und glücklich.

Potenzialentfaltung beschreibt den Wunsch des Menschen als soziales Wesen, sein Leben einerseits in Verbundenheit und in Gemeinschaft mit anderen Menschen zu leben, gleichzeitig  das Leben aber auch in freier und selbstbestimmter Art und Weise gestalten zu können.

Aus neurobiologischer Sicht

Verbundenheit und freie Entfaltung sind - laut Gerald Hüther, einem bedeutenden deutschen Hirnforscher und Neurobiologen - die zwei grundlegenden Bedürfnisse des Menschen, die gegeben sein müssen, damit er sein Leben erfüllt und glücklich führen kann.

Gerald Hüther beschreibt dies mit dem Begriff Gehirn-Kohärenz. Dieser Begriff beschreibt neurowissenschaftlich betrachtet gleiche Schwingungen in unterschiedlichen Hirnarealen. Diese gleichen Schwingungen vermitteln eine Lebenseinstellung mit einem Gefühl der Zuversicht. Wir verfügen von klein auf über unser volles Potenzial und streben als Mensch danach, dies möglichst gut in unser Leben zu integrieren. Wenn uns dies gelingt, empfinden wir Glück und Leichtigkeit.


Potenzialentfaltung als Weg

Resilienz und Embodiment sind wichtige Konzepte, die uns dabei helfen können, unser volles Potenzial zu entfalten. Indem wir unser Körpergefühl verbessern und unsere Resilienz entwickeln und stärken, können wir Herausforderungen im Leben besser meistern, aus Fehlern lernen und uns so entfalten.

Ich hoffe, es ist mir gelungen, dich mit diesem Artikel zu inspirieren, dich für dich mit dem Thema Embodiment zur Stärkung deiner Resilienz zu beschäftigen.

Denn nur aus einer verkörperten und resilienten Persönlichkeit heraus, gelingt es uns, unser volles Potenzial zu entfalten, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen und gleichzeitig unseren wertvollen Beitrag in dieser Welt zu leisten, damit wir sie jeweils innerhalb unserer Möglichkeiten zu einem besseren Ort machen können.

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  1. Liebe Birgit, der Artikel hat mir sehr gut gefallen – interessant und verständlich alle wichtigen Aspekte zu diesem Thema erklärt – danke!

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